Mit dem Motorrad zum Nordkap
So, jetzt geht es weiter!

Wir haben uns gerade auf der Insel CRES von der Kälte und der Nässe erholt :-)


Tag 11/23.05.2011/Tachostand 27.015 km: Wir frühstücken ausgiebig. Während des Frühstücks unterhalten wir uns mit einem älteren Pärchen aus Brandenburg, die mit ihrem roten T5 Camper ebenfalls auf dem Narvik Camping übernachtet haben. Wir sind durch das Gespräch so abgelenkt, dass wir überhaupt nicht bemerken wie die Frau unseren Wassertopf entwendet…wir merkten es erst als ich noch etwas heißes Wasser für einen zweiten Kaffee benötigte. Da war das Paar und unser Topf schon über alle Berge.


Als der Schock sich gelegt hat, brechen wir um 11.00 Uhr bei starker Bewölkung auf. Wir sehen auch unsere ersten Elche...


Unsere Etappe führt uns über tolle Strecken



in das ca. 300 km entfernte Rognan, welches wir um 17.00 Uhr erreichen. Tanken mussten wir nicht.

Die Fähren kosten uns 55 NOK.


Der inzwischen eingesetzte Regen hat uns bis auf die Haut durchnässt. Auf dem Rognan Fjordcamp begrüßt uns die Besitzerin in Englisch. Sie meint, dass wir nicht wie geplant in einem Zelt sondern in einer ihrer „Komfort“ – Hütten übernachten sollten. Wir schauen uns die Hütte an… ohne Heizung – ohne Kocher und völlig muffig… also doch Zelt. Als wir der Besitzerin unsere Entscheidung mitteilen, spricht diese plötzlich völlig akzentfrei deutsch und erklärt uns, dass wir natürlich auch eine bessere Hütte gegen entsprechend mehr Miete haben können. Als wir verzichten ist sie sichtlich unzufrieden. Der Campingplatz erhielt den internen Zusatznamen "bei der Unfreundlichen". Wir zahlen 160 NOK für eine Nacht auf dem Platz und bauen unser Zelt direkt am Fjord auf…klasse Aussicht.

Wir versuchen in einem „Bügelzimmer“ (der einzige Raum mit Heizung) unsere Klamotten zum Trocknen.

Das Sanitärgebäude und die Küche haben leider keine Heizung . Nachdem wir uns in der eiskalten Küche ein paar Bockwürste heiß gemacht hatten und diese mit großem Appetit verspeisten kommt die Sonne heraus.


Den Abend verbringen wir bei feinstem Kaiserwetter.



Die Nacht war eiskalt und durch die direkte Nähe zum Fjord auch sehr feucht.





Tag 12/24.05.2011/Tachostand 27.308 km: Wir fahren um 09.45 Uhr bei 8° Celsius und geschlossener Wolkendecke ab. Unser heutiges Ziel ist der Campingplatz am Namsskogan Hotell im 428 km entfernten Trones.

Wir fahren an wunderschönen Wildwasserbächen vorbei...



Gegen 11.30 Uhr erreichen wir den Polarkreis...

Am Polarkreis war es saukalt, wir hatten Starkwind und es lag noch seeeehr viiiieeel Schnee...



Während der Fahrt wechselte sich Regen, Sonne, starker Sturm und starke Bewölkung ab. Die Strecke von Rognan nach Trones führte uns durch schöne Waldstrecken, an netten Fjorden und an spektakulären Wasserfällen vorbei.

Wir mussten jeder 2 X für insgesamt ca. 70 NOK tanken. Um 17.00 Uhr kamen wir in Trones an. Das Einchecken erfolgt im Hotel am Campingplatz. Der Platz gehört nach unserer Meinung zu den saubersten und gepflegtesten Plätzen unserer Tour und wir waren die einzigen Besucher, somit war die Küche wieder unser Wohnzimmer.





Das Zelt bauten wir im strömenden Regen auf.



Zum Abendbrot gab es schwarzen Tee und ein Curry-Huhn-Reisgericht, welches übrigens sehr lecker war.

Der Regen hielt die gesamte Nacht an!



Tag 13/25.05.2011/Tachostand 27.736 km: Um 09.00 Uhr brechen wir im strömenden Regen bei 6° Celsius auf. Heute wollen wir möglichst nahe an den Trollstigen kommen. Die gesamte Strecke von 562 km regnet es…wir haben so langsam die Nase voll!!!



Um 17.30 Uhr kommen wir auf dem Mjelva Camping og Hytter in Åndalsnes an.





Der Besitzer des Platzes ist ein sehr freundlicher Mann. Wir bekommen eine saubere Hütte mit Heizung, Kochstelle und zwei bequemen Betten für 350,00 NOK.



 Der nette Mann macht mit uns ein paar Scherzchen in deutscher Sprache (u.a. die Hütte hätte aber keinen Swimmingpool). Die Marken für die Duschen überlässt er uns unentgeltlich (er hat wohl ein Herz für durchnässte und durchgefrorene Mopedfahrer).

Kaum haben wir Bratkartoffeln zubereitet und diese verspeist reißt die Wolkendecke auf und ein paar Sonnenstrahlen kommen durch. Wir ziehen uns „normale“ Klamotten an und gehen etwas die Gegend erkunden…nach 30 Minuten beginnt es wieder aus Kübeln zu gießen.




Wir gehen wieder in die Hütte und überlegen uns unser weiteres Vorgehen…

Wir fassen folgenden Entschluss: Sollte es am nächsten Tag noch regnen, dann fahren wir nicht zum Trollstiegen und lassen auch den Geirangerfjord aus und fahren direkt nach Bergen.



Tag 14/26.05.2011/Tachostand 28.298 km: Wir werden gegen 07.00 Uhr wach…und die Sonne scheint!!!

Jetzt schnell frühstücken und ab Richtung Trollstigen.

Trollstigen mit dem Moped…einfach nur geil! Seht Euch die Fotos an!



Wir mussten uns nach dieser atemberaubenden Fahrt gegenseitig das Lachen aus dem Gesicht hauen 

In einem Souvenirshop kauften wir ein paar Trolle für die lieben Ehefrauen.

Nachdem wir fußläufig die Großbaustelle zum „neuen Trollstigen Rastplatz“ überquert hatten konnten wir über etliche Treppenstufen die neue Aussichtsplattform besteigen…was für eine Aussicht!


Nach ca. 2 Stunden geht es dann weiter in Richtung Geiranger Fjord.

Es geht über traumhafte Serpentinen runter zum Fjord…was für ein Erlebnis! Plötzlich taucht das blaugrüne Wasser des Fjordes auf.

Nun ist auch uns klar warum der Geirangerfjord als der schönste Fjord Norwegens bezeichnet wird.

Als wir in Geiranger ankommen entschließen wir uns eine Fahrt mit der Fähre über den Fjord zu machen…und das alles bei Sonnenschein!!!

Die Fährfahrt ist ebenfalls ein Erlebnis und wir schießen sehr viele Fotos.


Wir brechen am Geirangerfjord auf und es geht durch wunderschöne winterliche Landschaften bis nach Stryn.


Hier checken wir auf dem Stryn Camping ein. Die Rezeptionisten erhielt spontan den internen Namen "die Hübsche".

Der Platz ist sehr schön und wir haben die Küche und einen gemütlichen Speisesaal nur für uns.



Im Ort kaufen wir uns vier Dosen Bier, die wir am Abend genießen.


Ein wirklich schöner Tag geht leider zu Ende.





Tag 15/27.05.2011/Tachostand 28.468 km: Heute soll es nach Bergen gehen! Wir stehen um 07.00 Uhr auf, frühstücken und fahren gegen 09.00 Uhr bei bewölktem Himmel und 10° Celsius ab.

Wir müssen einige Fähren benutzen.



In einem Fährhafen essen wir gegen 13.00 Uhr je einen Hamburger. Als wir in Bergen ankommen, es ist gerade Rush Hour, bekommen wir es mit der Angst zu tun… wir waren ja keinen Verkehr mehr gewohnt… irgendwann entschlossen wir uns „raus aus Bergen, aber schnell“. Eigentlich schade.

So landeten wir um 20.00 Uhr und 491 km in Starvanger. Wir wollten in der Jugendherberge „Mosvangen“ übernachten, die aber schon geschlossen hatte. Also checkten wir auf dem benachbarten Campinglatz Stavanger Camping Mosvangen ein.


Die Besitzerin des Campingplatzes ist eine junge Frau, die von uns den internen Namen „die Fleißige“ erhielt. Grund für diesen Namen ist die Tatsache, dass sie von früh bis spät die Sanitäranlagen säubert, Bettwäsche aus den Hütten wäscht, sich um die Außenanlagen kümmert und darüber hinaus auch die Rezeption besetzt. Der Platz verfügt leider über keinen festen „Aufenthaltsraum“, man sitzt zum Essen unter einem Pavillion, welches zwar vor Wasser von oben schützt aber bei Wind keinen Schutz bietet.


Während des Abendbrotes lernten wir einen Deutschen mit seiner norwegischen Freundin kennen. Diese beiden waren bereits auf dem Prekestolen und erklärten uns, dass es keinen Sinn macht bei Regen, Nebel oder Schnee dort hinzufahren. Wir entschieden uns am nächsten Morgen zeitig aufbrechen um zum Prekestolen zu fahren, wenn es das Wetter zulässt. Leider regnete es schon während des Abendbrotes. Als wir uns in unser Zelt verkrochen regnete es bereits Bindfäden. Wir überlegten uns, dass wir am nächsten Morgen wetterabhängig entscheiden ob wir zum Prekestolen fahren oder nicht.

In dieser Nacht hörte der Starkregen nicht auf…unser Zelt hielt dennoch dicht.


Tag 16 - Tag 20